Die Schlange im Baum

Veröffentlicht am 7. Juni 2024 um 10:41

Die Folgen werden bis heute gelebt!

Seit geraumer Zeit befasse ich mich mit der Urgeschichte der Bibel. Es geht um die ersten beiden Menschen. Adam und Eva lebten gut und zufrieden im großen Garten des Paradieses. Es gab eine Auflage, es handelte sich um eine Anweisung. Sie hatten zu jedem Bereich des Gartens Zugang. Sie durften sich ernähren von den Früchten, die die Sträucher und Bäume hervorbrachten. Es gab eine Ausnahme: Mitten im Garten stand ein Baum. Er wurde Baum der Weisheit genannt. Von ihm sollten sie nichts essen.

Hier möchte ich eine kleine Anmerkung hinzufügen. In den indigenen Kulturen gibt es eine ähnliche Anweisung. Sie lautet, dass für die nachfolgenden sieben Generationen etwas übrig gelassen wird. Die Menschen befragen die Natur, ob und wieviel sie für sich nehmen dürfen. Sie folgen der Auflage bis heute.

Nun, ihr kennt den Verlauf, den die Ur-Geschichte genommen hat.

Eines Tages hört Eva eine Stimme aus diesem Baum. Diese sagt ihr, dass sie durchaus von diesem Baum essen könne. Ihn sich selbst zu überlassen sei ein Verbot. Es wäre ungültig. Eva lauscht und forscht nach, woher die Stimme kommt. Sie kam von einer Schlange.

Hier möchte ich einfügen, dass im ursprünglichen Garten die Urmenschen mit allem im Gespräch gewesen waren: Mit den Tieren, mit der Natur, mit der Erde, mit den Steinen und mit Gott.

Die Tragik nahm ihren Lauf. Eva glaubte der Schlange, aß genüsslich die Frucht des Baumes, der für die nachfolgenden sieben Generationen bestimmt war und wurde sogleich vom himmlischen Schöpfer dabei erwischt. Eva gab ihrem Ehemann Adam die neue Kunde weiter und er aß ebenso.

Auf einmal bemerkten sie, dass sie nackt waren. Die Scham und die Schuld waren mit dem Verzehr dessen, was übrig bleiben sollte, zu ihnen gekommen. Beide schämten sich und versteckten sich, indem sie sich mit Blättern tarnten. Allerdings konnten sie vor dem Schöpfer nicht ausweichen, denn er sieht überall hindurch, so auch sie.

Sie spürten ihre Schuld eine Anweisung missachtet zu haben. Sie spürten, dass sie ihre eigene Integrität hintergangen hatten und jemand anderem, hier der Schlange, geglaubt hatten. Sie waren einer Versuchung erlegen. Ich unterstelle hier Eva, dass sie ihre eigene innere Stimme missachtet hat und der Neugierde Vorrang gegeben hatte.

Das Ende der Geschichte ich bekannt: Gott wurde zornig und vertrieb das erste Paar aus dem reichhaltigen Lebensgebiet nach draußen in die karge Welt.


Die Folgen müssen ihre Nachkommen bis heute tragen:

Ausschluss aus der Harmonie und Zufriedenheit im Einklang mit der Natur und allem, was es dort gibt, inklusive den Menschen, zu leben.

Harte Arbeit und Mühen sich zu ernähren.

Das Paar misstraut einander, hintergeht sich und lügt und betrügt sich.

Die Kinder misstrauen ebenso einander und bekämpfen sich.

Dieses Muster läuft in uns Christen allen ab. Es verbreitet sich unbemerkt mit jeder Taufe und dadurch zugewiesenen Zugehörigkeit vom Paradiesgarten ausgeschlossen zu sein.

Raubbau an der Erde. Es bleibt kaum mehr etwas übrig für die nachfolgenden Generationen.

Krieg der Völker, der "Brüder und Schwestern" bis heute.

Straffällig werden in den unterschiedlichsten Bereichen. Etwas angestellt haben und nicht dazu stehen.

Die Scham und Schuld vorzuziehen als das Gespräch zum Schöpfer zu suchen und neu auszuhandeln, ob die Rückkehr wieder möglich ist und wie diese geschehen kann.

Die Folgen können neu geregelt werden. Eine Rückkehr in den Ur-Garten ist möglich.

Das heißt, dass ein Paar sich respektiert und einander vertraut.

Das heißt, dass zu den Anweisungen des Schöpfers zurück gekehrt wird und etwas übrig gelassen wird.

Manche Bäume werden ausgelassen. Sie stehen für die sieben Generationen der Nachkommen. Auf diese Weise ist ihr Leben mitten im Paradies weiterhin gewährleistet.

Hören auf die eigene Stimme den Vorzug geben anstatt sich von fremden Worten zu etwas verführen lassen, das die Neugierde zwar befriedigt, aber grausame Folgen von Not und Leiden hat.

co Michaela Aust

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