BLOG - Beziehungen

"Ich habe nichts getan"

Ein kleines Erlebnis zur Veranschaulichung, was ich meine.Vor kurzem war ich wegen meines Handy´s im Computerladen. Es kam ein älterer Herr dazu. Der Verkäufer bat ihn darum, seinen Wunsch zu äußern. Er zeigte sein Handy und sprach davon, dass nichts mehr so war, wie es einmal gewesen war. Und er betonte, dass er nichts getan hatte. Nebenbei erwähnte er seinen Neffen, den er gebeten hatte, den vorherigen Zustand wieder herzustellen, was ihm auch nicht gelang. Darum kam er in das Geschäft und suchte Hilfe. Der Verkäufer grinste vielsagend.An diesem Punkt mischte ich mich ein und erzählte von mir, dass ich auch früher immer "nichts getan hatte" und mein Computer, "einfach so" sie verstellt hatte.Mit einer Freundin unterhielt ich ein paar Tage später über das Gleichgewicht von Yin und Yang, von männlich und weiblich. Mir fiel die obige Szene ein. Heute Nacht kam eine Idee zu mir."Was wäre, wenn es in unseren Beziehungen ähnlich läuft?

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Stress - es gibt viel zu tun

Bist du noch im Stress?Oder tust du alles, um folgende Punkte abzuwehren:- Langeweile- Nichts-Tun- alleine sein- ausruhen- gesund sein.Der letzte Punkt mag dich überraschen und sofortige Abwehr auslösen. Wer will denn schon krank sein? Niemand. Ich behaupte, dass Menschen, die in Dauerstress organisiert sind, zwar gesund werden wollen, aber das Gesund sein aus unbewussten Gründen sabotieren. Sie müssten ihr ganzes Leben umkrempeln. Sind wir krank, haben wir ein Gesprächsthema. Sind wir gesund, worüber kann man dann noch sprechen? Mit gesund meine ich, dass wir in allen Lebensbereichen rundum glücklich, ausgewogen und zufrieden sind. Ist das eine Illusion? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Mir geht es hier einzig um die stressbedingten Beeinträchtigungen von Körper, Geist, Seele und Energie. Im Dauerstress zu sein, schädigt das Immunsystem. Unsere Abwehr wird geschwächt. Hierbei handelt es sich um unsere körperlichen Abwehrkräfte, sowie unsere geistige Verfassung, unsere seelische Gestimmtheit und unserem Energielevel. Es kann sogar sein, dass wir so sehr in den Abläufen eingebunden sind, dass wir es gar nicht mehr spüren, dass sich in uns etwas verkrampft, wir müde sind und dennoch durchhalten und weitermachen, wir überlastet sind, um uns wertvoll zu fühlen. Wozu betreiben wir die Verausgabung unserer Kräfte? - Um gesehen zu werden. - Um geliebt und gemocht zu werden.- Um anerkannt zu sein.- Um beliebt zu sein. - Um nicht alleine zu sein und nichts mit uns alleine anzufangen wissen.- Um nicht als faul zu gelten. - Um bloß keine Langeweile zu spüren. Ohne die Bestätigung durch die vielen Aktionen und Aktivitäten, können wir nichts mit uns anfangen. Wir haben verlernt uns zu langweilen. Warum? Weil Langeweile sich früher, als wir noch Kinder gewesen waren, schlimm angefühlt hat. Es fühlte sich an wie in einem tiefen Loch zu sitzen, in einem Zimmer abgestellt, langweilig zu sein. Wir könnten wir einen Langweiler gehalten werden. Das ist jemand, der alleine ist und keinen Freund hat. Schon der Gedanke daran, nicht interessant und wichtig zu sein, löst Abwehr und Traurigkeit aus.Wir könnten gesund sein. Was wäre dann? Dann hätten wir so viele Gesprächsthemen weniger. Wir müssten neue Themen finden, die begeistern. Wir müsste Stopp sagen, wenn andere von dem, was sie überlastet, sprechen wollen. Und wir müssten uns selbst beobachten und kritisch hinterfragen, ob wir zu uns ehrlich sind, auf uns selbst hören, uns zuhören und die entsprechenden Schritte zu unternehmen. Die Fallen des Stresserlebens sind subtil verteilt. Manche Stressauslöser sind offensichtlich. Andere haben sich getarnt und sind schon ganz selbstverständlich geworden. Was hilft weiter? - Selbst-Reflexion- Meditation- Achtsamkeit mit den eigenen Bedürfnissen- Hinterfragen: Tut mir das gut? Brauche ich das? Stimmt mein Gefühl? Kann ich diesem kurzen Gedanken trauen? - Derr eigenen Intuition vertrauen. - Die Verantwortung für sich selbst ganz übernehmen. - Autogenes Training- Entspannungsverfahren aller Art- Östliche Bewegungsmeditationen- Schreiben "es von der Seele schreiben"Abschließend möchte ich mein Schamanisches Coaching erwähnen. Mit dem Zurücksetzen des Kampf-Flucht-Modus ist ein Reset möglich, endlich einmal wieder entspannen zu können, klar zu denken und innerlich zur Ruhe kommen können. Zurück gebrachte einst verlorene Seelenanteile bringen wieder ins innere Gleichgewicht. Wie innen, so außen, entsteht daraus. Vielleicht halten dich "dunkle" Energien auf Trab. Sie können aus deiner Aura herausgenommen werden. Es gibt viele Wege, aus dem Stress heraus in die Balance zu gelangen. Wichtig ist: Fange an. Dieser Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Beachte: Ein einziger Schritt bringt nur wenig weiter. Es braucht dann mehrere Schrittfolgen, um das innere Gleichgewicht zurück zu haben. co Michaela Aust

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Nichts-Tun - Denn sie wissen nicht, was sie tun

Sie wollen den Frieden haben, ganz und gar, ohne wenn und aber. Genau hier ist die Bruchstelle. Die Spaltung entsteht. Daraus entwickelt sich langsam und stetig Misstrauen. Dieses erzeugt Unfrieden und Wachsamkeit. Misstrauen breitet sich aus. Wem kannst du noch vertrauen? Ein Sündenbock wird gefunden. Es ist die Person, die trotz der Querelen, erfolgreich seinen Weg weitergeht. Auf sie wird genauer hingeschaut. Was sie unterscheidet wird gefunden. Und dann werden ähnliche Naturen im Umfeld beobachtet. Es ist mehr eine heimliche Bespitzelung, die stattfindet. Heimlich wird das Gemeinsame der weiterhin Erfolgreichen gefunden. Es ist das, was sie von denen, die weniger Erfolg haben in ihrem Leben, unterscheidet. Die Misstrauisch gewordenen haben einen Sündenbock gefunden. Ohne ihn wäre das Leben wieder schön. Harmonisches Miteinander ohne diese "Leute" wäre garantiert, so meinen sie. Was ich gerade geschildert habe, ist weit verbreitet in Familien. Es wird gefunden in Arbeitsstätten, in Vereinen, in der Politik. Überall, in denen es Menschen gibt, die sich heraushalten und keine Stellung "des Frieden willens" beziehen, werden Sündenböcke geboren. Wer ist die Person, die in Wahrheit den Konflikt hervorgerufen hat? Es ist diejenige, die an der Spitze der Gemeinschaft steht. Es kann ein Vater sein, eine Mutter, ein Arbeitgeber, ein Vorgesetzter, ein Würdenträger im Amt. Allen gemeinsam ist, dass sie auf Hinweise von Unruhen, das ganze bagatellisieren. Sie sind der Ansicht, dass ein Eingreifen Streit verursachen würde und die Gemeinschaft in Unruhe versetzen würde. Das wollen sie mit ihrem Nichts-Tun verhindern. Heraushalten.Drüber wegsehen.Ein anderer wird schon für Harmonie sorgen.Mit der Zeit beruhigen sich die Gemüter wieder.Nicht wahrhaben wollen dessen, was ist. Nach meinen Beobachtungen ist dieses Phänomen viel zu weit verbreitet. Nicht-Handeln erzeugt genau den Unfrieden, der damit verhindert werden soll. Je länger jemand auf die Misstände hinweist, desto weiter verbreitet sich im Untergrund die Suche danach, wer an diesen schuld ist. Wurde einmal ein Schuldiger gefunden, bekommt dieser die ganze Wucht der Unzufriedenheit des Ergebnisses des Nicht-Handelns zum rechten Zeitpunkt, ab. Passiert dann immer noch nichts und diejenigen in der Machtfunktion beschwichtigen weiter und spielen herunter, was gerade passiert, entfacht sich daraus ein Zorn. Die Wut auf die gefundenen Schuldigen wird wird öffentlich sichtbar. Verbale Angriffe wachsen sich aus zu körperlichen Übergriffen bis hin zur rohen Gewalt.Ein Bürgerkrieg ist entstanden. In die Familie ist der Unfriede, Neid und Missgunst eingezogen. Kaum einer hat durchschaut, wie die Teilnehmer der Gruppe selbst zu Manipulierten geworden sind. Eine einzige Person hatte die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Sie war zum rechten Zeitpunkt, als die Not gerade am Entstehen gewesen war, unterrichtet worden. Sie hat ihre Illusion von Frieden als höchstes Ziel verteidigt. Sie hat sich herausgehalten, als die Dinge noch klein gewesen waren und auf galante Art und Weise behoben hätten werden können. Die Zeit verstreicht. Das Leiden greift um sich, verbreitet sich und erzeugt Unmut und Ärger. Die Führungsperson hält weiterhin fest an ihrem Traum vom Frieden. Dieser existiert einzig in ihrem Kopf. Die Realität wird der aufgebrachten Menge angepasst. Da wird sogar Mord und grausamer Misshandlung zugestimmt, um diesen Traum treu zu bleiben. Traurig, oder? Ich schreibe dies auf, weil ich selbst eine Betroffene bin. Ich bin jemand, der gerne anspricht, was im Entstehen ist. Ich werde später zum, Sündenbock auserwählt. Und das allerschlimmste ist:Ich habe dieses Muster selbst als Mutter ausgeführt. Ich hatte einen Traum. Darin war alles Eingreifen und Stellung nehmen für und gegen etwas, verboten. In diesem Traum wurde durch eine Stellung beziehen übles heraufbeschworen. Das wollte ich nicht haben und habe es mit meinem Nichts-Tun und Nicht-Handeln verhindern wollen. Was daraus entstanden ist, ist genau das, was ich weiter oben beschrieben habe. Diese Muster lassen sich finden.Sie lassen sich verändern.Der Traum von Frieden muss revidiert werden und als Illusion erkannt werden.Sich eingestehen, dass wir es selbst waren, die für die bösen Umstände gesorgt haben ist ein wichtiger Schritt für den wahren Frieden aller. Für einen Frieden, in denen widrigen Umständen sofort nachgegangen wird, und sie zeitgleich behoben werden durch Tun, durch entschlossenes Handeln. Wahrer Frieden ist möglich durch das Wissen der Folgen vom Nichts-Tun und auch der Folgen davon, was es ausmacht eine Entscheidung für und gegen etwas zu treffen. Eine Entscheidung zu treffen ist Tun. Nichts-Tun ist vage bleiben. Trifft die Person an der höchsten Stelle die Entscheidung selbst, geht es der Gruppe. der Familie, gut. Beboachtet diese Machtfigur und hält sich heraus, dann entscheiden die, die darunter sind. co Michaela Austsiehe auch meinen Blog hier:

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"Warum hilft mir denn keiner?"

Hast du diese Frage schon einmal gehört? Vielleicht hast du sie selber schon ausgesprochen. Du fühltest dich alleine. Genau genommen alleine gelassen, dir selbst überlassen. "Keiner hilft mir", dachtest du.Ich frage dich: "Hast du nach Hilfe gebeten?" Teilst du deinen Wunsch nach geholfen sein nicht mit, wie soll das dein Gegenüber wissen?Als nächstes möchte ich dich fragen: "Stimmt es tatsächlich, dass du keine Hilfe bekamst?" Manchmal wird uns geholfen. Jedoch geschieht das auf eine andere Weise, als wir es ganz konkret wünschen:- Die gebetenen Personen reagieren anders, als wir es gerne hätten. - Die Hilfe kommt aus der unsichtbaren Sphäre und nicht von realen Menschen. Ich frage dich: "Wie oft bekamst du tatsächlich Hilfe und hast dich nie dafür bedankt?" Das Danken wird allzu oft vergessen. Im Ablauf des Geschehens hat sich Ärger in dir ausgebreitet. Du bekamst andere Unterstützung, als du dir dachtest. "Warum sollst du dich dafür auch noch bedanken?" Gerne übersehen wir die Unterstützung durch: Eltern, Geschwister, familiäre Personen, Kollegen, Nachbarn, fremde Personen. Es wird, so ganz selbstverständlich, ihre Gunst angenommen, ohne dass wir uns des Wertes ihrer Hilfe bewusst sind. Daraus entsteht dann keine Überlegung ihnen Danke zu sagen. Ehrliches Danken ist etwas anderes als große Gesten und Geschenke zu verteilen. Das Danken, das ich meine, kommt von innen, vom Herzen. Es geschieht aus einer dankbaren Haltung von Demut."Warum hilft mir keiner?" In Wahrheit wurde uns einst nicht geholfen, als wir in einer Not gewesen waren. Dieses Erleben ist längst vorbei. Es ist zu einer Geschichte geworden. Dieses alleine gelassen worden sein fand statt, als wir noch ein Kind gewesen sind und keiner da gewesen war für uns. Dieses "im Stich gelassen sein Gefühl" kann durch den Besuch bei den Großeltern entstanden sein. Ein Krankenhausaufenthalt kann dies auch bewirkt haben. Darauf aufbauend ergeben sich zahllose weitere Episoden der Wiederbelebung des Gefühls, nicht geholfen zu bekommen. Fand die Verletzung in der Geschichte der Vergangenheit statt, kann diese Wunde auch nur dort geheilt werden. Spätere Hilfeangebote erreichen nicht das Original Ziel. Das ursprüngliche Ziel ist noch in Unruhe. Dort brauchst es nachträglich einen Abschluss. Drama. Dramaqueen. Dramaking. "Warum hilft mir keiner?" bedient das Muster von Täter, Opfer, Helfer, Retter, Zeuge. So lange du davon ausgehst, dass dir keiner hilft, sind wir noch mitten im alten Geschehen unseres Drama´s. Die besten Unterstützungen, die wir erhalten, nähren das Muster des alleine gelassen worden seins, aus längst vergangenen Tagen. Auf dieser Ebene kommen wir nicht heraus aus dem bekannten Fühlen. Unsere Gedanken erzeugen ständig neue Dramataktiken, in denen wir als Dramaqueen, als Dramaking, mitunter sogar als polterndes Kleinkind, empfunden werden. Das ist dann so, dass uns die Mitmenschen vorwerfen, wir würden uns künstlich ins Rampenlicht setzen, damit wir wieder unsere Show abziehen können.

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Vom verstimmt sein

"Wir sind doch alle ein bisschen traumatisiert."Wir sind verstimmt. Wir fühlen uns mit unserem Schmerz ganz alleine. Es tut so weh. Was tut so weh? So ganz konkret können wir es nicht sagen. Wir überlegen und finden irgendetwas, das schuld ist: Eine Person, ein Umstand, ein Ereignis, eine Beziehung. Wir wissen nur eines, dass es gerade eben nicht mehr stimmt. Die Atmosphäre ist anders geworden. Wir fühlen uns unwohl und möchten am liebsten weg gehen. Wir sind der Ansicht, dass der andere "gefälligst seine Koffer packen und weg gehen" soll. Schnell sind auch die Verursacher gefunden, warum es uns so geht: Schlecht. Wir schauen in das aktuelle Geschehen und Erleben hinein. Ja, es ist ein akut gespürtes Unwohlsein. Es ist eine alte Wunde, die wieder neu aufgerissen wurde und blutet. Kennst du das?Traumata zu haben wird geheim gehalten. Es darf keiner merken, hat einmal eine bekannte Psychoanalytikerin bemerkt. Keiner darf merken, dass wir verwundet sind. Wir tun so als ob alles gut wäre. Das gelingt uns. Das gelingt uns bis zu dem Tag, an dem das Verstecken und alleine mit uns ausmachen nicht mehr funktioniert. Das geht sogar noch über aktuelle Chaoskonstellationen hinaus. Wir merken nicht, dass es wir selbst sind, die hier die Hauptakteure sind. Warum? Weil wir zwar spüren, dass da etwas nicht stimmt und wir uns quälen. Wir meinen der Verursacher sei der aktuell anwesende Umstand, die Person, die aktuell das Pflaster der nie verheilten Wunde, berührt hatte. Das Pflaster war damals aufgeklebt worden, als die tatsächliche Verletzung geschehen war. Diese kann körperlicher Art gewesen sein. Sie kann ein emotionaler Schock gewesen sein und sie kann geistige Herabwürdigung und Verspottung gewesen sein. Alle hinterlassen Spuren im Nervensystem. Sobald ein Impuls zu uns kommt, der an die Ur-Wunde erinnert, sobald eine Person der Person in der Ur-Wunde ähnelt, an dem Zeitpunkt beginnen wir die Details durcheinanderzubringen und zu verwechseln.Was dann entsteht, ist mitunter übel. Es kommt zu Beschuldigungen, zu Rechtfertigungen, zu Ausschluss, zu Verabschiedung. Wem hilft dieses Vorgehen wirklich? Auf Dauer besehen niemanden. Für eine kurze Zeit mögen die Taktiken funktionieren einem anderen eine Krankheit nachzureden, ihn zu entlassen, sich zu trennen und ein Pflaster des "so tun als ob nichts geschehen gewesen wäre", aufzukleben.Es spielt keine Rolle, um was es konkret geht. Allen ist gemeinsam, dass es ein Organismus ist, in dem wir, jeder Einzelnen von uns, drinnen ist. Wenn wir da eliminieren und so tun als ob, dann passiert genau das, was wir in der heutigen praktizierten Medizin so normal finden: Wir operieren das Organ weg. Wir entfernen es. Wir geben ein neues hinzu, das ursprünglich in diesem Körper gar nicht vorgesehen ist, und wir tun so als ob nach einer gewissen Zeit alles wieder gut ist. Der Schmerz hat sich nach dem Schlafen in Luft aufgelöst, hoffen wir. Wir treiben Sport und meinen die geschmeidige Beweglichkeit käme damit zurück in die mit Säurekristallen angereicherten Gelenke. Wir fangen an zu vermeiden. Wir vermeiden die Person, wir vermeiden Orte, wir nehmen Abstand von allem, das uns ärgerlich, traurig oder ängstlich macht. Nie mehr wieder in so eine Lage kommen, meinen wir damit hervorzurufen.Was ist, wenn all diese Strategien reine Illusion gewesen sind und zu einem anderen Zeitpunkt uns all die oben genannten Themen wieder begegnen? Dann eliminieren wir wieder, wie wir es zuvor schon einmal vermeintlich erfolgreich praktiziert haben. Wir meinen im Rückblick damals erfolgreich gewesen zu sein. Ich stelle das in Frage. Wären die damaligen Trennungen und Verurteilungen tatsächlich hilfreich gewesen unseren Schmerz zu heilen, wieso begegnet er uns Jahre später schon wieder? Ich sage, weil es keine Heilung gegeben hatte. Grund sind die genannten Bewältigungsstrategien sind Schein-Lösungen. Es gibt eine scheinbare Heilung.So gelange ich zum Klavier. Was wäre, wenn unser Körper ein Klavier wäre? Wir spielen die ganze Palette der Tasten und sind glücklich und zufrieden. Dann kommt der Tag, an dem der erste Misston auftritt. Wir spielen weiter und denken es wäre eine Einbildung gewesen. Das war es leider nicht gewesen. Der Misston wird mit jedem Anschlag dieser einen Taste neu ausgelöst. Das Lied ist eine Belastung für die zuhörenden Ohren.Wir können jetzt so tun als ob wir trotzdem das Klavier noch nutzen können. Wir spielen Stücke, und nehmen einen anderen Ton oder wir spielen nur noch Stücke, in denen diese Taste gar nicht gebraucht wird. So gehen wir mit unseren traumatischen Schmerzen um. Aus dem Weg gehen, den Schwerpunkt auf etwas anderes legen. Für eine gewissen Zeit geht das auch gut. Wir meinen mit der Einschränkung leben zu können. Das gelingt uns recht gut, weil wir uns an den fehlenden Ton gewöhnt haben. Und dann passiert etwas Unvorhergesehenes. Ein völlig neues Lied kommt zu uns. Voller Freude sind wir hochkonzentriert auf die richtige Spielweise und haben die verstimmte Taste vergessen. Oh weh. Sie klingt schräg. Wir haben es jetzt ganz genau gehört. Wir stecken in einem Dilemma. Denn die vorherigen Strategien von einer anderen Taste mit einem ähnlichen Ton klingen hier nicht. Es braucht den Ton dieser Taste.Nach den eingangs erwähnten Vorgehensweisen gibt es jetzt die Option: Wir trennen uns vom Klavier. Mit unserem Körper gehen wir so um. Mit unseren Mitmenschen ebenso. Die Lösung scheint perfekt. Sie ist ein Schein, denn der Spass daran Klavier zu spielen ist somit vorbei.Jetzt braucht es neue Überlegungen. Wie soll es weiter gehen?

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"Ich habe nichts getan"

Ein kleines Erlebnis zur Veranschaulichung, was ich meine.Vor kurzem war ich wegen meines Handy´s im Computerladen. Es kam ein älterer Herr dazu. Der Verkäufer bat ihn darum, seinen Wunsch zu äußern. Er zeigte sein Handy und sprach davon, dass nichts mehr so war, wie es einmal gewesen war. Und er betonte, dass er nichts getan hatte. Nebenbei erwähnte er seinen Neffen, den er gebeten hatte, den vorherigen Zustand wieder herzustellen, was ihm auch nicht gelang. Darum kam er in das Geschäft und suchte Hilfe. Der Verkäufer grinste vielsagend.An diesem Punkt mischte ich mich ein und erzählte von mir, dass ich auch früher immer "nichts getan hatte" und mein Computer, "einfach so" sie verstellt hatte.Mit einer Freundin unterhielt ich ein paar Tage später über das Gleichgewicht von Yin und Yang, von männlich und weiblich. Mir fiel die obige Szene ein. Heute Nacht kam eine Idee zu mir."Was wäre, wenn es in unseren Beziehungen ähnlich läuft?

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Stress - es gibt viel zu tun

Bist du noch im Stress?Oder tust du alles, um folgende Punkte abzuwehren:- Langeweile- Nichts-Tun- alleine sein- ausruhen- gesund sein.Der letzte Punkt mag dich überraschen und sofortige Abwehr auslösen. Wer will denn schon krank sein? Niemand. Ich behaupte, dass Menschen, die in Dauerstress organisiert sind, zwar gesund werden wollen, aber das Gesund sein aus unbewussten Gründen sabotieren. Sie müssten ihr ganzes Leben umkrempeln. Sind wir krank, haben wir ein Gesprächsthema. Sind wir gesund, worüber kann man dann noch sprechen? Mit gesund meine ich, dass wir in allen Lebensbereichen rundum glücklich, ausgewogen und zufrieden sind. Ist das eine Illusion? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Mir geht es hier einzig um die stressbedingten Beeinträchtigungen von Körper, Geist, Seele und Energie. Im Dauerstress zu sein, schädigt das Immunsystem. Unsere Abwehr wird geschwächt. Hierbei handelt es sich um unsere körperlichen Abwehrkräfte, sowie unsere geistige Verfassung, unsere seelische Gestimmtheit und unserem Energielevel. Es kann sogar sein, dass wir so sehr in den Abläufen eingebunden sind, dass wir es gar nicht mehr spüren, dass sich in uns etwas verkrampft, wir müde sind und dennoch durchhalten und weitermachen, wir überlastet sind, um uns wertvoll zu fühlen. Wozu betreiben wir die Verausgabung unserer Kräfte? - Um gesehen zu werden. - Um geliebt und gemocht zu werden.- Um anerkannt zu sein.- Um beliebt zu sein. - Um nicht alleine zu sein und nichts mit uns alleine anzufangen wissen.- Um nicht als faul zu gelten. - Um bloß keine Langeweile zu spüren. Ohne die Bestätigung durch die vielen Aktionen und Aktivitäten, können wir nichts mit uns anfangen. Wir haben verlernt uns zu langweilen. Warum? Weil Langeweile sich früher, als wir noch Kinder gewesen waren, schlimm angefühlt hat. Es fühlte sich an wie in einem tiefen Loch zu sitzen, in einem Zimmer abgestellt, langweilig zu sein. Wir könnten wir einen Langweiler gehalten werden. Das ist jemand, der alleine ist und keinen Freund hat. Schon der Gedanke daran, nicht interessant und wichtig zu sein, löst Abwehr und Traurigkeit aus.Wir könnten gesund sein. Was wäre dann? Dann hätten wir so viele Gesprächsthemen weniger. Wir müssten neue Themen finden, die begeistern. Wir müsste Stopp sagen, wenn andere von dem, was sie überlastet, sprechen wollen. Und wir müssten uns selbst beobachten und kritisch hinterfragen, ob wir zu uns ehrlich sind, auf uns selbst hören, uns zuhören und die entsprechenden Schritte zu unternehmen. Die Fallen des Stresserlebens sind subtil verteilt. Manche Stressauslöser sind offensichtlich. Andere haben sich getarnt und sind schon ganz selbstverständlich geworden. Was hilft weiter? - Selbst-Reflexion- Meditation- Achtsamkeit mit den eigenen Bedürfnissen- Hinterfragen: Tut mir das gut? Brauche ich das? Stimmt mein Gefühl? Kann ich diesem kurzen Gedanken trauen? - Derr eigenen Intuition vertrauen. - Die Verantwortung für sich selbst ganz übernehmen. - Autogenes Training- Entspannungsverfahren aller Art- Östliche Bewegungsmeditationen- Schreiben "es von der Seele schreiben"Abschließend möchte ich mein Schamanisches Coaching erwähnen. Mit dem Zurücksetzen des Kampf-Flucht-Modus ist ein Reset möglich, endlich einmal wieder entspannen zu können, klar zu denken und innerlich zur Ruhe kommen können. Zurück gebrachte einst verlorene Seelenanteile bringen wieder ins innere Gleichgewicht. Wie innen, so außen, entsteht daraus. Vielleicht halten dich "dunkle" Energien auf Trab. Sie können aus deiner Aura herausgenommen werden. Es gibt viele Wege, aus dem Stress heraus in die Balance zu gelangen. Wichtig ist: Fange an. Dieser Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Beachte: Ein einziger Schritt bringt nur wenig weiter. Es braucht dann mehrere Schrittfolgen, um das innere Gleichgewicht zurück zu haben. co Michaela Aust

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Nichts-Tun - Denn sie wissen nicht, was sie tun

Sie wollen den Frieden haben, ganz und gar, ohne wenn und aber. Genau hier ist die Bruchstelle. Die Spaltung entsteht. Daraus entwickelt sich langsam und stetig Misstrauen. Dieses erzeugt Unfrieden und Wachsamkeit. Misstrauen breitet sich aus. Wem kannst du noch vertrauen? Ein Sündenbock wird gefunden. Es ist die Person, die trotz der Querelen, erfolgreich seinen Weg weitergeht. Auf sie wird genauer hingeschaut. Was sie unterscheidet wird gefunden. Und dann werden ähnliche Naturen im Umfeld beobachtet. Es ist mehr eine heimliche Bespitzelung, die stattfindet. Heimlich wird das Gemeinsame der weiterhin Erfolgreichen gefunden. Es ist das, was sie von denen, die weniger Erfolg haben in ihrem Leben, unterscheidet. Die Misstrauisch gewordenen haben einen Sündenbock gefunden. Ohne ihn wäre das Leben wieder schön. Harmonisches Miteinander ohne diese "Leute" wäre garantiert, so meinen sie. Was ich gerade geschildert habe, ist weit verbreitet in Familien. Es wird gefunden in Arbeitsstätten, in Vereinen, in der Politik. Überall, in denen es Menschen gibt, die sich heraushalten und keine Stellung "des Frieden willens" beziehen, werden Sündenböcke geboren. Wer ist die Person, die in Wahrheit den Konflikt hervorgerufen hat? Es ist diejenige, die an der Spitze der Gemeinschaft steht. Es kann ein Vater sein, eine Mutter, ein Arbeitgeber, ein Vorgesetzter, ein Würdenträger im Amt. Allen gemeinsam ist, dass sie auf Hinweise von Unruhen, das ganze bagatellisieren. Sie sind der Ansicht, dass ein Eingreifen Streit verursachen würde und die Gemeinschaft in Unruhe versetzen würde. Das wollen sie mit ihrem Nichts-Tun verhindern. Heraushalten.Drüber wegsehen.Ein anderer wird schon für Harmonie sorgen.Mit der Zeit beruhigen sich die Gemüter wieder.Nicht wahrhaben wollen dessen, was ist. Nach meinen Beobachtungen ist dieses Phänomen viel zu weit verbreitet. Nicht-Handeln erzeugt genau den Unfrieden, der damit verhindert werden soll. Je länger jemand auf die Misstände hinweist, desto weiter verbreitet sich im Untergrund die Suche danach, wer an diesen schuld ist. Wurde einmal ein Schuldiger gefunden, bekommt dieser die ganze Wucht der Unzufriedenheit des Ergebnisses des Nicht-Handelns zum rechten Zeitpunkt, ab. Passiert dann immer noch nichts und diejenigen in der Machtfunktion beschwichtigen weiter und spielen herunter, was gerade passiert, entfacht sich daraus ein Zorn. Die Wut auf die gefundenen Schuldigen wird wird öffentlich sichtbar. Verbale Angriffe wachsen sich aus zu körperlichen Übergriffen bis hin zur rohen Gewalt.Ein Bürgerkrieg ist entstanden. In die Familie ist der Unfriede, Neid und Missgunst eingezogen. Kaum einer hat durchschaut, wie die Teilnehmer der Gruppe selbst zu Manipulierten geworden sind. Eine einzige Person hatte die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Sie war zum rechten Zeitpunkt, als die Not gerade am Entstehen gewesen war, unterrichtet worden. Sie hat ihre Illusion von Frieden als höchstes Ziel verteidigt. Sie hat sich herausgehalten, als die Dinge noch klein gewesen waren und auf galante Art und Weise behoben hätten werden können. Die Zeit verstreicht. Das Leiden greift um sich, verbreitet sich und erzeugt Unmut und Ärger. Die Führungsperson hält weiterhin fest an ihrem Traum vom Frieden. Dieser existiert einzig in ihrem Kopf. Die Realität wird der aufgebrachten Menge angepasst. Da wird sogar Mord und grausamer Misshandlung zugestimmt, um diesen Traum treu zu bleiben. Traurig, oder? Ich schreibe dies auf, weil ich selbst eine Betroffene bin. Ich bin jemand, der gerne anspricht, was im Entstehen ist. Ich werde später zum, Sündenbock auserwählt. Und das allerschlimmste ist:Ich habe dieses Muster selbst als Mutter ausgeführt. Ich hatte einen Traum. Darin war alles Eingreifen und Stellung nehmen für und gegen etwas, verboten. In diesem Traum wurde durch eine Stellung beziehen übles heraufbeschworen. Das wollte ich nicht haben und habe es mit meinem Nichts-Tun und Nicht-Handeln verhindern wollen. Was daraus entstanden ist, ist genau das, was ich weiter oben beschrieben habe. Diese Muster lassen sich finden.Sie lassen sich verändern.Der Traum von Frieden muss revidiert werden und als Illusion erkannt werden.Sich eingestehen, dass wir es selbst waren, die für die bösen Umstände gesorgt haben ist ein wichtiger Schritt für den wahren Frieden aller. Für einen Frieden, in denen widrigen Umständen sofort nachgegangen wird, und sie zeitgleich behoben werden durch Tun, durch entschlossenes Handeln. Wahrer Frieden ist möglich durch das Wissen der Folgen vom Nichts-Tun und auch der Folgen davon, was es ausmacht eine Entscheidung für und gegen etwas zu treffen. Eine Entscheidung zu treffen ist Tun. Nichts-Tun ist vage bleiben. Trifft die Person an der höchsten Stelle die Entscheidung selbst, geht es der Gruppe. der Familie, gut. Beboachtet diese Machtfigur und hält sich heraus, dann entscheiden die, die darunter sind. co Michaela Austsiehe auch meinen Blog hier:

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"Warum hilft mir denn keiner?"

Hast du diese Frage schon einmal gehört? Vielleicht hast du sie selber schon ausgesprochen. Du fühltest dich alleine. Genau genommen alleine gelassen, dir selbst überlassen. "Keiner hilft mir", dachtest du.Ich frage dich: "Hast du nach Hilfe gebeten?" Teilst du deinen Wunsch nach geholfen sein nicht mit, wie soll das dein Gegenüber wissen?Als nächstes möchte ich dich fragen: "Stimmt es tatsächlich, dass du keine Hilfe bekamst?" Manchmal wird uns geholfen. Jedoch geschieht das auf eine andere Weise, als wir es ganz konkret wünschen:- Die gebetenen Personen reagieren anders, als wir es gerne hätten. - Die Hilfe kommt aus der unsichtbaren Sphäre und nicht von realen Menschen. Ich frage dich: "Wie oft bekamst du tatsächlich Hilfe und hast dich nie dafür bedankt?" Das Danken wird allzu oft vergessen. Im Ablauf des Geschehens hat sich Ärger in dir ausgebreitet. Du bekamst andere Unterstützung, als du dir dachtest. "Warum sollst du dich dafür auch noch bedanken?" Gerne übersehen wir die Unterstützung durch: Eltern, Geschwister, familiäre Personen, Kollegen, Nachbarn, fremde Personen. Es wird, so ganz selbstverständlich, ihre Gunst angenommen, ohne dass wir uns des Wertes ihrer Hilfe bewusst sind. Daraus entsteht dann keine Überlegung ihnen Danke zu sagen. Ehrliches Danken ist etwas anderes als große Gesten und Geschenke zu verteilen. Das Danken, das ich meine, kommt von innen, vom Herzen. Es geschieht aus einer dankbaren Haltung von Demut."Warum hilft mir keiner?" In Wahrheit wurde uns einst nicht geholfen, als wir in einer Not gewesen waren. Dieses Erleben ist längst vorbei. Es ist zu einer Geschichte geworden. Dieses alleine gelassen worden sein fand statt, als wir noch ein Kind gewesen sind und keiner da gewesen war für uns. Dieses "im Stich gelassen sein Gefühl" kann durch den Besuch bei den Großeltern entstanden sein. Ein Krankenhausaufenthalt kann dies auch bewirkt haben. Darauf aufbauend ergeben sich zahllose weitere Episoden der Wiederbelebung des Gefühls, nicht geholfen zu bekommen. Fand die Verletzung in der Geschichte der Vergangenheit statt, kann diese Wunde auch nur dort geheilt werden. Spätere Hilfeangebote erreichen nicht das Original Ziel. Das ursprüngliche Ziel ist noch in Unruhe. Dort brauchst es nachträglich einen Abschluss. Drama. Dramaqueen. Dramaking. "Warum hilft mir keiner?" bedient das Muster von Täter, Opfer, Helfer, Retter, Zeuge. So lange du davon ausgehst, dass dir keiner hilft, sind wir noch mitten im alten Geschehen unseres Drama´s. Die besten Unterstützungen, die wir erhalten, nähren das Muster des alleine gelassen worden seins, aus längst vergangenen Tagen. Auf dieser Ebene kommen wir nicht heraus aus dem bekannten Fühlen. Unsere Gedanken erzeugen ständig neue Dramataktiken, in denen wir als Dramaqueen, als Dramaking, mitunter sogar als polterndes Kleinkind, empfunden werden. Das ist dann so, dass uns die Mitmenschen vorwerfen, wir würden uns künstlich ins Rampenlicht setzen, damit wir wieder unsere Show abziehen können.

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Vom verstimmt sein

"Wir sind doch alle ein bisschen traumatisiert."Wir sind verstimmt. Wir fühlen uns mit unserem Schmerz ganz alleine. Es tut so weh. Was tut so weh? So ganz konkret können wir es nicht sagen. Wir überlegen und finden irgendetwas, das schuld ist: Eine Person, ein Umstand, ein Ereignis, eine Beziehung. Wir wissen nur eines, dass es gerade eben nicht mehr stimmt. Die Atmosphäre ist anders geworden. Wir fühlen uns unwohl und möchten am liebsten weg gehen. Wir sind der Ansicht, dass der andere "gefälligst seine Koffer packen und weg gehen" soll. Schnell sind auch die Verursacher gefunden, warum es uns so geht: Schlecht. Wir schauen in das aktuelle Geschehen und Erleben hinein. Ja, es ist ein akut gespürtes Unwohlsein. Es ist eine alte Wunde, die wieder neu aufgerissen wurde und blutet. Kennst du das?Traumata zu haben wird geheim gehalten. Es darf keiner merken, hat einmal eine bekannte Psychoanalytikerin bemerkt. Keiner darf merken, dass wir verwundet sind. Wir tun so als ob alles gut wäre. Das gelingt uns. Das gelingt uns bis zu dem Tag, an dem das Verstecken und alleine mit uns ausmachen nicht mehr funktioniert. Das geht sogar noch über aktuelle Chaoskonstellationen hinaus. Wir merken nicht, dass es wir selbst sind, die hier die Hauptakteure sind. Warum? Weil wir zwar spüren, dass da etwas nicht stimmt und wir uns quälen. Wir meinen der Verursacher sei der aktuell anwesende Umstand, die Person, die aktuell das Pflaster der nie verheilten Wunde, berührt hatte. Das Pflaster war damals aufgeklebt worden, als die tatsächliche Verletzung geschehen war. Diese kann körperlicher Art gewesen sein. Sie kann ein emotionaler Schock gewesen sein und sie kann geistige Herabwürdigung und Verspottung gewesen sein. Alle hinterlassen Spuren im Nervensystem. Sobald ein Impuls zu uns kommt, der an die Ur-Wunde erinnert, sobald eine Person der Person in der Ur-Wunde ähnelt, an dem Zeitpunkt beginnen wir die Details durcheinanderzubringen und zu verwechseln.Was dann entsteht, ist mitunter übel. Es kommt zu Beschuldigungen, zu Rechtfertigungen, zu Ausschluss, zu Verabschiedung. Wem hilft dieses Vorgehen wirklich? Auf Dauer besehen niemanden. Für eine kurze Zeit mögen die Taktiken funktionieren einem anderen eine Krankheit nachzureden, ihn zu entlassen, sich zu trennen und ein Pflaster des "so tun als ob nichts geschehen gewesen wäre", aufzukleben.Es spielt keine Rolle, um was es konkret geht. Allen ist gemeinsam, dass es ein Organismus ist, in dem wir, jeder Einzelnen von uns, drinnen ist. Wenn wir da eliminieren und so tun als ob, dann passiert genau das, was wir in der heutigen praktizierten Medizin so normal finden: Wir operieren das Organ weg. Wir entfernen es. Wir geben ein neues hinzu, das ursprünglich in diesem Körper gar nicht vorgesehen ist, und wir tun so als ob nach einer gewissen Zeit alles wieder gut ist. Der Schmerz hat sich nach dem Schlafen in Luft aufgelöst, hoffen wir. Wir treiben Sport und meinen die geschmeidige Beweglichkeit käme damit zurück in die mit Säurekristallen angereicherten Gelenke. Wir fangen an zu vermeiden. Wir vermeiden die Person, wir vermeiden Orte, wir nehmen Abstand von allem, das uns ärgerlich, traurig oder ängstlich macht. Nie mehr wieder in so eine Lage kommen, meinen wir damit hervorzurufen.Was ist, wenn all diese Strategien reine Illusion gewesen sind und zu einem anderen Zeitpunkt uns all die oben genannten Themen wieder begegnen? Dann eliminieren wir wieder, wie wir es zuvor schon einmal vermeintlich erfolgreich praktiziert haben. Wir meinen im Rückblick damals erfolgreich gewesen zu sein. Ich stelle das in Frage. Wären die damaligen Trennungen und Verurteilungen tatsächlich hilfreich gewesen unseren Schmerz zu heilen, wieso begegnet er uns Jahre später schon wieder? Ich sage, weil es keine Heilung gegeben hatte. Grund sind die genannten Bewältigungsstrategien sind Schein-Lösungen. Es gibt eine scheinbare Heilung.So gelange ich zum Klavier. Was wäre, wenn unser Körper ein Klavier wäre? Wir spielen die ganze Palette der Tasten und sind glücklich und zufrieden. Dann kommt der Tag, an dem der erste Misston auftritt. Wir spielen weiter und denken es wäre eine Einbildung gewesen. Das war es leider nicht gewesen. Der Misston wird mit jedem Anschlag dieser einen Taste neu ausgelöst. Das Lied ist eine Belastung für die zuhörenden Ohren.Wir können jetzt so tun als ob wir trotzdem das Klavier noch nutzen können. Wir spielen Stücke, und nehmen einen anderen Ton oder wir spielen nur noch Stücke, in denen diese Taste gar nicht gebraucht wird. So gehen wir mit unseren traumatischen Schmerzen um. Aus dem Weg gehen, den Schwerpunkt auf etwas anderes legen. Für eine gewissen Zeit geht das auch gut. Wir meinen mit der Einschränkung leben zu können. Das gelingt uns recht gut, weil wir uns an den fehlenden Ton gewöhnt haben. Und dann passiert etwas Unvorhergesehenes. Ein völlig neues Lied kommt zu uns. Voller Freude sind wir hochkonzentriert auf die richtige Spielweise und haben die verstimmte Taste vergessen. Oh weh. Sie klingt schräg. Wir haben es jetzt ganz genau gehört. Wir stecken in einem Dilemma. Denn die vorherigen Strategien von einer anderen Taste mit einem ähnlichen Ton klingen hier nicht. Es braucht den Ton dieser Taste.Nach den eingangs erwähnten Vorgehensweisen gibt es jetzt die Option: Wir trennen uns vom Klavier. Mit unserem Körper gehen wir so um. Mit unseren Mitmenschen ebenso. Die Lösung scheint perfekt. Sie ist ein Schein, denn der Spass daran Klavier zu spielen ist somit vorbei.Jetzt braucht es neue Überlegungen. Wie soll es weiter gehen?

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