Sie wollen den Frieden haben, ganz und gar, ohne wenn und aber. Genau hier ist die Bruchstelle. Die Spaltung entsteht. Daraus entwickelt sich langsam und stetig Misstrauen. Dieses erzeugt Unfrieden und Wachsamkeit. Misstrauen breitet sich aus. Wem kannst du noch vertrauen? Ein Sündenbock wird gefunden. Es ist die Person, die trotz der Querelen, erfolgreich seinen Weg weitergeht. Auf sie wird genauer hingeschaut. Was sie unterscheidet wird gefunden. Und dann werden ähnliche Naturen im Umfeld beobachtet. Es ist mehr eine heimliche Bespitzelung, die stattfindet. Heimlich wird das Gemeinsame der weiterhin Erfolgreichen gefunden. Es ist das, was sie von denen, die weniger Erfolg haben in ihrem Leben, unterscheidet. Die Misstrauisch gewordenen haben einen Sündenbock gefunden. Ohne ihn wäre das Leben wieder schön. Harmonisches Miteinander ohne diese "Leute" wäre garantiert, so meinen sie. Was ich gerade geschildert habe, ist weit verbreitet in Familien. Es wird gefunden in Arbeitsstätten, in Vereinen, in der Politik. Überall, in denen es Menschen gibt, die sich heraushalten und keine Stellung "des Frieden willens" beziehen, werden Sündenböcke geboren. Wer ist die Person, die in Wahrheit den Konflikt hervorgerufen hat? Es ist diejenige, die an der Spitze der Gemeinschaft steht. Es kann ein Vater sein, eine Mutter, ein Arbeitgeber, ein Vorgesetzter, ein Würdenträger im Amt. Allen gemeinsam ist, dass sie auf Hinweise von Unruhen, das ganze bagatellisieren. Sie sind der Ansicht, dass ein Eingreifen Streit verursachen würde und die Gemeinschaft in Unruhe versetzen würde. Das wollen sie mit ihrem Nichts-Tun verhindern. Heraushalten.Drüber wegsehen.Ein anderer wird schon für Harmonie sorgen.Mit der Zeit beruhigen sich die Gemüter wieder.Nicht wahrhaben wollen dessen, was ist. Nach meinen Beobachtungen ist dieses Phänomen viel zu weit verbreitet. Nicht-Handeln erzeugt genau den Unfrieden, der damit verhindert werden soll. Je länger jemand auf die Misstände hinweist, desto weiter verbreitet sich im Untergrund die Suche danach, wer an diesen schuld ist. Wurde einmal ein Schuldiger gefunden, bekommt dieser die ganze Wucht der Unzufriedenheit des Ergebnisses des Nicht-Handelns zum rechten Zeitpunkt, ab. Passiert dann immer noch nichts und diejenigen in der Machtfunktion beschwichtigen weiter und spielen herunter, was gerade passiert, entfacht sich daraus ein Zorn. Die Wut auf die gefundenen Schuldigen wird wird öffentlich sichtbar. Verbale Angriffe wachsen sich aus zu körperlichen Übergriffen bis hin zur rohen Gewalt.Ein Bürgerkrieg ist entstanden. In die Familie ist der Unfriede, Neid und Missgunst eingezogen. Kaum einer hat durchschaut, wie die Teilnehmer der Gruppe selbst zu Manipulierten geworden sind. Eine einzige Person hatte die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Sie war zum rechten Zeitpunkt, als die Not gerade am Entstehen gewesen war, unterrichtet worden. Sie hat ihre Illusion von Frieden als höchstes Ziel verteidigt. Sie hat sich herausgehalten, als die Dinge noch klein gewesen waren und auf galante Art und Weise behoben hätten werden können. Die Zeit verstreicht. Das Leiden greift um sich, verbreitet sich und erzeugt Unmut und Ärger. Die Führungsperson hält weiterhin fest an ihrem Traum vom Frieden. Dieser existiert einzig in ihrem Kopf. Die Realität wird der aufgebrachten Menge angepasst. Da wird sogar Mord und grausamer Misshandlung zugestimmt, um diesen Traum treu zu bleiben. Traurig, oder? Ich schreibe dies auf, weil ich selbst eine Betroffene bin. Ich bin jemand, der gerne anspricht, was im Entstehen ist. Ich werde später zum, Sündenbock auserwählt. Und das allerschlimmste ist:Ich habe dieses Muster selbst als Mutter ausgeführt. Ich hatte einen Traum. Darin war alles Eingreifen und Stellung nehmen für und gegen etwas, verboten. In diesem Traum wurde durch eine Stellung beziehen übles heraufbeschworen. Das wollte ich nicht haben und habe es mit meinem Nichts-Tun und Nicht-Handeln verhindern wollen. Was daraus entstanden ist, ist genau das, was ich weiter oben beschrieben habe. Diese Muster lassen sich finden.Sie lassen sich verändern.Der Traum von Frieden muss revidiert werden und als Illusion erkannt werden.Sich eingestehen, dass wir es selbst waren, die für die bösen Umstände gesorgt haben ist ein wichtiger Schritt für den wahren Frieden aller. Für einen Frieden, in denen widrigen Umständen sofort nachgegangen wird, und sie zeitgleich behoben werden durch Tun, durch entschlossenes Handeln. Wahrer Frieden ist möglich durch das Wissen der Folgen vom Nichts-Tun und auch der Folgen davon, was es ausmacht eine Entscheidung für und gegen etwas zu treffen. Eine Entscheidung zu treffen ist Tun. Nichts-Tun ist vage bleiben. Trifft die Person an der höchsten Stelle die Entscheidung selbst, geht es der Gruppe. der Familie, gut. Beboachtet diese Machtfigur und hält sich heraus, dann entscheiden die, die darunter sind. co Michaela Austsiehe auch meinen Blog hier: