
Schamane - Was ist das? Wer ist das?
Fragen stellen sich mir bei diesem Wort. Ich erlebe das Wort als Modewort. Vor vielen Jahren nannten sich die Menschen "Esoteriker". Dieses Wort ist heute verpönt und wird mit Illusionisten von "Licht und Liebe" gleichgesetzt. Es scheint, dass diese Mentalität dem Schamanen auch angedichtet wird.
Dann treffe ich auf Menschen, die haben eine andere Vorstellung von einem Schamanen. Sie sind der Ansicht, dass diese Leute einen ganz besonderen Bezug zur Natur haben. Sie umarmen Bäume, trommeln und haben ein Krafttier. Sie sind naturverbunden und leben in der Natur mit wenig und nur dem notwendigsten.
Ich stellte mir früher Exoten vor. Schamanen waren für mich in einem gewissen Sinne Außenseiter, weil sie von der Masse abgehoben waren, mit entsprechender Kleidung und Lebensweise.
Schamanismus, schon alleine das Wort reichte aus um mich in Alarmzustand zu versetzen. Da ging eine Warnung aus für mich Abstand zu halten. Das tat ich auch. Das ging so lange, bis ich mich diesem außergewöhnlichen Bereich schließlich doch öffnete. Das geschah zuerst über die Seelenrückholungen.
In der Psychologie gibt es die Dissoziationen. Sie werden durch ein Trauma ausgelöst. Ein traumatischen Erleben teilt die Seele in mehrere Teile. Der Psychologe Dr. Franz Rupert hatte ein recht plausibles Muster entwickelt, dass nach einem Trauma die Seele in drei Teile gesplittert ist.
Dieses Muster erklärte mir das Verhalten von Menschen, auch meines. Ich beobachtete mich und fand mit in den drei Teilen wieder. Allerdings war die Integration eine sehr lange und zähe. Sie basierte auf Familienaufstellungen. Durch sehr negative Erfahrungen kam ich hier nicht weiter.
Durch Zufall fand ich das Buch "Seelenrückholungen" von Dr. Alberto Villoldo. Darin wurde eine Vorgehensweise beschrieben, die mir recht einfach erschien. Das wollte ich lernen.
Es dauerte ungefähr 15 Jahre bis ich mir den Traum der großen Ausbildung von Dr. Alberto Villoldo erfüllen konnte. Das ging, weil die Zeit vorangeschritten gewesen war und es heute die ganze Ausbildung zum Energiemediziner Schamanen und Gesundheitscoach als Video-Unterricht gibt.
Zahlreiche Übungsstunden lehrten mir das Gelernte praktisch anzuwenden und zu erfahren. Dabei bin ich ein Stück weit heiler geworden. Vor einem Jahr noch konnte ich kaum noch hören. Im Mai dieses Jahres begann dann so langsam die Heilung anzufangen und heute höre ich wieder nahezu vollständig.
Gelehrt wird der indigene Schamanimus der Anden und dem Urwald Brasiliens. Ich sehe mich als ganz gewöhnliche und durchschnittliche Frau an. Ich brauche keinen Hokuspokus um mich als Schamanin zu profilieren. Ich bin ganz normal geblieben.
Die viele Heilerfahrung, die ich erhalten habe, hat aus mir wieder eine geduldig auf den rechten Zeitpunkt wartende Frau gemacht, die wieder ihre Demut und Bescheidenheit lebt. Die Ausbildung hat mich zu meinen Wurzeln zurück gebracht.
Mit Wurzeln meine ich die Verbindung zu den Ahnen und mit der Natur und sogar gesamten Schöpfung hat sie wieder hergestellt. Ein Schamane ist in Verbindung sowohl mit seiner eigenen Natur als auch in Respekt und Achtung mit der Natur der Erde und des ganzen Kosmos. Er beachtet diese in seinem Leben und lebt gemäß ihnen. Das macht ihn frei. Innerlich frei. Außen frei von Konsum und Gier.
Ein Schamane begegnet seinen Mitmenschen mit einer inneren Haltung von Wertschätzung. Er sieht im anderen sein goldenes, ich kann auch sagen göttliches Licht. Er sieht das Beste, das er hat. Hier möchte ich einfügen, dass nicht alle, die sich Schamane bezeichnen diese hohe Ethik leben.
Bei mir selbst bemerke ich zuweilen in dieses Anerkennen des Fremden, des anderen, so wie er ist, Phasen, in denen es mir besser gelingt und dann wieder schlechter. Die reine innere Herzenshaltung ist für sympathische Menschen recht einfach. Bei unsympathischen oder feindlich gesonnenen Naturen ist es eine Herausforderung.
Wie die Qualität dieser Haltung ist, lässt sich an der Energie im Raum während der Begegnung spüren. Wir kennen die Sprüche: "Miese Stimmung im Raum. Als er den Raum betrat wurde es kalt. Als er kam, wurde es gemütlich. usw.".
Ein Schamane ist in Verbindung mit der unsichtbaren Welt. Für ihn ist es kein Glauben sondern ein Erleben der sichtbaren Welt gleichermaßen wie die der unsichtbaren Parallelwelt. Für ihn sind Geistwesen ganz real. Krafttiere, Engel, Geistführer, Verstorbene, Feen. Baumwesen, Hausgeister und viele mehr. Er ist mit ihnen in Kontakt und pflegt ihn.
Manche davon nennt er seine Verbündete. Diese habe ich auch. Die Verbindung mit Mutter Erde, Vater Himmel, dem großen Geist Spirit oder Gott genannt, den Archetypen und Ahnen trainiert das innere Sehen, die Intuition und daraus resultierend den Frieden wahrhaftig zu leben in der Gemeinschaft und nicht alleine irgendwo draußen im Wald oder noch weiter weg.
Diesen Weg zu gehen habe ich mir vorgenommen. Ich gehe ihn schon seit ein paar Jahren. Es hat seine Zeit gedauert bis ich mich auf diese völlig andere Weltsicht einlassen konnte. Heute bin ich dankbar, dass ich dem Ruf gefolgt bin und ihm vertraut habe.
Und weil dies, was ich alles gelernt habe, so wertvoll ist, möchte ich es weitergeben und euch daran teilhaben lassen. Das geschieht in meinen Angeboten der schamanischen Energieheilungen, in Jenseitskontakten zur Versöhnung mit den Ahnen und um sich voneinander zu verabschieden. Zeremonien runden meine Tätigkeit in der Praxis ab.
Diese habe ich erst in der großen Ausbildung gelernt wertzuschätzen. Vieles erinnert mich an die Feierlichkeiten in einem kirchlichen Gottesdienst. Die Christenverfolger haben damals einiges von der indigenen Kultur übernommen, damit die Leute damals zu Christen werden konnten. Die Zusammenhänge von Christentum und Schamanismus wurden mir schon vor ein paar Jahren aufgezeigt durch ein Ritual zur Entkirchlichung..
Damit ist nicht der Austritt aus der Religion gemeint. Hier geht es um die energetische Anbindung an das Christsein und die Unterbrechung der Verbindung zu den Urkräften der Natur, des Kosmos und der unsichtbaren Parallelwelt, sowie den ganzen Urzeremonien um Danke zu sagen für die Ernte, die Nahrung, das Wachstum, der Gesundheit.
Heilung im schamanischen Sinne ist eine andere als die herkömmlich bekannte: "Man nehme ein Mittel und weg ist die Krankheit." Der Schamane weißt, dass nichts so ist wie es sich darstellt. Er schaut auf das dahinter, auf das Erbe, das Karma und vor allem hat er den Blick nach vorne gerichtet.
Er schaut sich den Weg nach vorne an, den wo wir übermorgen sein sollen und wie wir zu dem Zeitpunkt auch wirklich dort sind. Er kreiiert sich seine Zukunft selbst, weil er in Einklang mit der Schöpfung lebt.
Ich bin dabei diesen Weg zu gehen. Betrachte ich mir die heutige Umweltzerstörung und Respektlosigkeit mit der Natur und ihren Schätzen, dann wird es Zeit die neuen Wege, die eigentlich uralte sind, wieder zu gehen. Ganz real und praktisch und nicht nur im Gerede.
Schamanen sind Exoten, weil sie mit wenig leben können, und weil sie wieder zurück zu den Wurzeln gefunden haben. Dort gibt es keine Hölle und Fegefeuer. Dort gibt es das ums Feuer sitzen und die Gemeinschaft zu genießen.
Genauer hingeschaut ist ein Schamane das, was die Christen als Heiden bezeichnen. In Wahrheit ist ein Schamane ein gläubiger Mensch in einem umfassenderen Sinne mit Gottvertrauen und in Einklang mit der Natur und den natürlichen Rhythmen und Zaklen lebend.
Der Schamane steht direkt im Austausch mit Gott und den unsichtbaren Wesen. Er braucht keinen Vermittler in Form von kirchlichen Amtspersonen.
Im Wort Schamane steckt das Wort Scham drin. Er hat seine Scham betrachtet und sich über sie erhoben. Er weiß wie weit die Scham in den Menschen vorhanden ist und wie sehr sie versteckt und vertuscht wird. Zu tiefe Wunden sind damit verbunden. Deshalb braucht er auch nicht darin zu bohren und zu graben.
co Michaela Aust
Foto von pinterest
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