Indigene Inititation.
Der Film "Der Smaragdwald" klingt nach. Vieles, das darin gezeigt wurde, ist heute vergessen und Vergangenheit. Ich bin dankbar, dass es Filme, wie diesen, gibt. Er wurde 1985 gedreht. Seitdem ist die Erde noch mehr zerstört worden. Seitdem haben sich die originalen Stämme noch weiter reduziert. Es ist erschreckend mit anzusehen, wie der Wald der Erde platt gemacht wurde. Das geschieht heute vor unserer Haustür, nicht weit weg irgendwo im Ur-Wald. Ur-Wald, der Wald, der noch ursprünglich und lebensfreundlich gewesen war.
In diesem Film geht es um einen Jungen, der heranwächst zu einem Mann. Der Älteste erkennt, dass die Zeit reif ist, dass der Junge sterben muss. Es wird eine Zeremonie abgehalten. Das ist ein aufwändiger Vorgang, an dem der ganze Stamm teil nimmt. Damit der Junge sterben kann, wird er Prüfungen unterzogen. Als diese vorüber sind, wird er im Wasser abgewaschen. Das letzte Jungensein konnte damit von ihm gehen. Als das Ritual fertig ist, verlässt der neu geborene Mann den See. Dort ist er von da an nicht mehr Kind seiner Eltern, sondern ein erwachsener Mann mit den Rechten und Pflichten, die das Erwachsensein in diesem Stamm mit sich bringt. Das beinhaltet, dass er sich eine Frau nehmen darf. Er wird als Krieger und Heiler ausgebildet und erhält seine Position im Kreis der Männer.
Im Nachklang fällt mir meine religöse Prägung auf. Es gibt die christliche Tradition der Taufe. Sie erinnert mich an die oben aufgezeigt Initiation. Mit dem neuen Wissen verstehe ich den Sinn der Taufe eines kleinen Babies nicht. Alle weiteren Zeremonien von Erstkommunion, Firmung und sogar Eheschließung - für was sind diese gut? Zum Erwachsenwerden taugen sie kaum.
Ich wünsche mir den Erhalt des Ur-Wissens mit seinen ursprünglichen Traditionen neu zu leben.
Ich wünsche mir Rückbesinnung auf unsere Rollen von Sohn, Tochter, Mann und Frau.
Ich wünsche mir Initiationen, die die Seele zur Reifung verhilft.
Ich wünsche mir Reduzierung auf das, was es wirklich braucht zum Leben. Das heißt die Gier beenden, den Raubbau beenden.
Ich wünsche mir ein Nachdenken über unseren Luxus und unsere Schlaraffenlandmentalität.
Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, regent es. Es regent all die Wasser, die im vergangenen Winter ausblieben. Die Ernte kann nicht eingefahren werden. Das Getreide droht zu verfaulen, wie es die Kirschen waren, die aufgeplatzt und verschimmelt am Baum hingen. Ich gehe hin, zu den Menschen, und spreche davon. Ob ich verstanden werde? Es ist so leicht in den Supermarkt zu gehen und dort einzukaufen und über die gestiegenen Preise zu jammern.
eure Michaela Aust
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