"Warum hilft mir denn keiner?"

Veröffentlicht am 1. Mai 2025 um 10:55

Hast du diese Frage schon einmal gehört? Vielleicht hast du sie selber schon ausgesprochen. Du fühltest dich alleine. Genau genommen alleine gelassen, dir selbst überlassen. "Keiner hilft mir", dachtest du.

Ich frage dich: "Hast du nach Hilfe gebeten?" Teilst du deinen Wunsch nach geholfen sein nicht mit, wie soll das dein Gegenüber wissen?

Als nächstes möchte ich dich fragen: "Stimmt es tatsächlich, dass du keine Hilfe bekamst?" Manchmal wird uns geholfen. Jedoch geschieht das auf eine andere Weise, als wir es ganz konkret wünschen:
- Die gebetenen Personen reagieren anders, als wir es gerne hätten.
- Die Hilfe kommt aus der unsichtbaren Sphäre und nicht von realen Menschen.

Ich frage dich: "Wie oft bekamst du tatsächlich Hilfe und hast dich nie dafür bedankt?" Das Danken wird allzu oft vergessen. Im Ablauf des Geschehens hat sich Ärger in dir ausgebreitet. Du bekamst andere Unterstützung, als du dir dachtest. "Warum sollst du dich dafür auch noch bedanken?" Gerne übersehen wir die Unterstützung durch: Eltern, Geschwister, familiäre Personen, Kollegen, Nachbarn, fremde Personen. Es wird, so ganz selbstverständlich, ihre Gunst angenommen, ohne dass wir uns des Wertes ihrer Hilfe bewusst sind. Daraus entsteht dann keine Überlegung ihnen Danke zu sagen.

Ehrliches Danken ist etwas anderes als große Gesten und Geschenke zu verteilen. Das Danken, das ich meine, kommt von innen, vom Herzen. Es geschieht aus einer dankbaren Haltung von Demut.

"Warum hilft mir keiner?" In Wahrheit wurde uns einst nicht geholfen, als wir in einer Not gewesen waren. Dieses Erleben ist längst vorbei. Es ist zu einer Geschichte geworden. Dieses alleine gelassen worden sein fand statt, als wir noch ein Kind gewesen sind und keiner da gewesen war für uns. Dieses "im Stich gelassen sein Gefühl" kann durch den Besuch bei den Großeltern entstanden sein. Ein Krankenhausaufenthalt kann dies auch bewirkt haben. Darauf aufbauend ergeben sich zahllose weitere Episoden der Wiederbelebung des Gefühls, nicht geholfen zu bekommen. Fand die Verletzung in der Geschichte der Vergangenheit statt, kann diese Wunde auch nur dort geheilt werden. Spätere Hilfeangebote erreichen nicht das Original Ziel. Das ursprüngliche Ziel ist noch in Unruhe. Dort brauchst es nachträglich einen Abschluss. 

Drama. Dramaqueen. Dramaking. "Warum hilft mir keiner?" bedient das Muster von Täter, Opfer, Helfer, Retter, Zeuge. So lange du davon ausgehst, dass dir keiner hilft, sind wir noch mitten im alten Geschehen unseres Drama´s. Die besten Unterstützungen, die wir erhalten, nähren das Muster des alleine gelassen worden seins, aus längst vergangenen Tagen. Auf dieser Ebene kommen wir nicht heraus aus dem bekannten Fühlen. Unsere Gedanken erzeugen ständig neue Dramataktiken, in denen wir als Dramaqueen, als Dramaking, mitunter sogar als polterndes Kleinkind, empfunden werden. Das ist dann so, dass uns die Mitmenschen vorwerfen, wir würden uns künstlich ins Rampenlicht setzen, damit wir wieder unsere Show abziehen können.

Fazit: Es gibt nur eine einzige Lösung. Diese Geschichte abschließen und beenden. Das können nur wir selbst. Das geschieht, indem wir uns bewusst machen, dass wir in einem Kreislauf gefangen sind. Es ist ein Kreislauf des Leidens. So lange wir noch unaufgefordert geholfen bekommen wollen, bleiben wir Dramaqueen und Dramaking. Auf dieser Ebene werden wir niemals heile rauskommen.

Ich lade dich ein, dich in diesem Prozess einmal bewusst zu beobachten. Mit etwas Übung kannst du deine eigenen Muster der Neuinszenierungen erkennen.
Der Schlüssel liegt bei dir, in deinen Händen. Schließe die Türe zum Drama ab, gehe zur nächsten Türe. Sie ist das Tor zu deiner Heilungsreise. Hinter dem Durchgang wirst du Chancen haben, die dich zum Meister deines Glückes machen werden. Dort bist du von den guten Kräften unterstützt. Du hast die Wahl dich neu zu entscheiden. Besser jetzt, als nie.

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