Zu jener Zeit lebte ein junger Mann mit seiner Familie zufrieden und glücklich zusammen. Viele Kinder segneten das Beieinandersein. Der Mann ging hinaus auf´s Feld und baute dort Gemüse, Getreide und Kartoffeln an, damit seine Liebsten es gut hatten.
Dann kam der Krieg. Die Welt wurde düster. Alle Männer des Landes war angeordnet worden, als Soldat das eigene Land zu verteidigen. So geschah es auch diesem Vater einer Großfamilie. Von der Front zurück gekehrt, ging er seinen bäuerlichen Pfllichten nach, wie immer zuvor.
Eines Tages fand er in einem Graben in der Nähe seiner Wiese einen verwundeten Soldaten des Feindes. Er nahm ihn mit zu sich nach Hause und versteckte ihn. Wo das war, das bleibt weiterhin ein Geheimnis. Diesen Ort gibt es bis heute noch.
Hier erinnere ich mich an den Film "Schindlers Liste". Darin wurden Szenen gezeigt, in denen sich Menschen in einem doppelten Fußboden verstecken konnten. Damals konnte ich mir nur vage vorstellen, wie das bei einer so dünnen Deckendichte gehen sollte. Vielleicht wurde in dem Bauerhof so ein doppelter Fußboden zum Versteck des verwundeten Feindes?
Der Mann wurde geheim gehalten. Mit fortschreitenden Tagen gesundete er.
Dann kam der schwarze Tag für das Landgut. Die hiesigen Behörden waren alarmiert worden. Sie kamen mit einem Durchsuchungsbefehl und stellten Haus und Hof auf den Kopf. Sie fanden nichts. Darum verließen sie mit leeren Händen das Grundstück.
Es stellte sich heraus, dass der Bauersmann von den eigenen Leuten angezeigt worden war. Ihm wurde heimtückisch angekreidet einen Landesverrat begangen zu haben.
Die Zeit verging und alle lebten glücklich. So dachten sie. Der Soldat war nicht gefunden worden. Er konnte den Hof ungesehen wieder verlassen.
Und dann passierte es am helllichten Tag. Der Familienvater ging seiner Feldarbeit nach. Dorthin kamen die Vertreter der Behörde. Sie hatten sich gut vorbereitet diesen Verbrecher zu bestrafen. Das geschah, indem sie ihn zuerst ein Brandmal auf die Stirn aufdrückten. Anschließend wurde er gefoltert, geschlagen und misshandelt, um danach mit Seilen eingewickelt zu werden.
An den Seilen wurde er zu einem Baum an einer belebten Straße gebracht und dort aufghängt. Der gutmütige Landwirt wurde zu einem Mahnmal für weitere Verräter des eigenen Volkes, gut sichbar nach weithin.
Seine Familie war von da an auf sich ganz alleine gestellt gewesen. Seine Frau und Kinder wurden zu geächteten. Sie waren von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen, gemieden und bekamen keine Hilfen für die Landwirtschaft und mussten unter diesen Bedingungen von Ausschluss, Hohn und Spott ebenso wie Landesverräter gedemütigt.
Diese Geschichte erzählte mir eine Kundin. Jenny kam zu mir, weil ihr zum ersten Mal bewusst geworden war, dass es diesen Ur-Opa in ihrer Familie gegeben hatte. Sie hatte durch Zufall seine Tragödie erinnert. Jenny hatte den Eindruck, dass er möglicherweise zu ihr gekommen war, damit sie ihm Hilfe gewähren konnte. Das geschah dann auch mit mir.
In unserem Gespräch stellte sich heraus, dass der Ur-Opa gerade anwesend war. Wir beide hatten Gänsehaut am ganzen Körper. Mittels meinen schamanischen Augen nahm ich den Ur-Ahnen hinter Jenny wahr. Da sie sehr feinfühlig ist, bestätige sie mir seine Anwesenheit.
Wir begannen ein Gespräch mit dem Ahnen. Es stellte sich heraus, dass die Folter und Misshandlungen, die zu seinem Tod geführt hatten, damals vor über 100 Jahren, ihn während des Sterbens traumatisiert hatten. Seine Erstarrung und Panik führte damals dazu, dass er auf das Licht nicht reagieren konnte, das damals erschienen gewesen war. Zudem hatte er das Überleben seiner großen Familie im Kopf. Wie sollte seine Frau alleine den Hof bewirtschaften und die Kinder ernähren und erziehen? Er war doch gebraucht für die täglichen Anforderungen.
Der Ur-Opa hatte immer noch eine Angst vor Nähe, vor menschlichem nahe kommen. Darum bot ich Jenny an, sie anzuleiten, dait sie ihren Ur-Opa beim Übergang in den Himmel zu begleiten. So geschah es dann auch. Jenny drückte ihre Dankbarkeit aus. Alle himmlischen Kräfte unterstützten uns.
Oben am Himmelstor warteten sein Hund, seine Pferde, sowie seine junge Frau und die kleinen Kinder. Er wurde herzlich aufgenommen. Nach über 100 Jahren war der Übergang gemeistert worden. Endlich konnte sich der Ur-Opa in den neuen Bereichen entspannen.
Ich danke Jenny, dass ich ihr Familiengeheimnis hier teilen darf.
Ich danke Jenny´s Ur-Opa, dass er sich uns beiden gezeigt hat, obwohl er großes Misstrauen gegenüber Fremden, wie mich, hegte.
Ich danke den himmlischen Kräften für ihre Unterstützung und Begleitung.
Ahó.
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