Wenn die Ahnen ihre Nachkommen schützen wollen
Dann kann dieser Schutz unsichtbar wie auf dem Foto um uns herum gewebt worden sein. Die Kraft der Gedanken der Mütter und Väter, die ihre Kinder vor den Gefahren schützen, hat ein unsichtbares Netz gebildet. Es hüllt uns ein. Wir bekommen keine Luft mehr. Wir sind eingeschränkt in unseren Aktionen. Wir sind so gut geschützt, dass unser Immunsystem Alarm schlägt und wir krank werden. Atemwegserkrankungen aller Art, Hautallergien, Bewegungsbeeinträchtigungen, Unfälle, Esstörungen.
Beim Anblicken des Foto´s gruselt es mir. Genau das, was es zeigt, ist es, was mir in meiner schamanischen Praxis immer wieder mal begegnet. Die Schleier der Ahnen haben sich über uns gelegt. Es sind ihre Schleier. Nur leider: Da wir nicht um diese Einwickelungen wissen, und noch dazu da sie unsichtbar sind, können wir sie auch nicht ausziehen. Zudem würde es wenig nützen, die unsichtbaren Gewänder auszuziehen. Sie waren durch die übermässige Sorge um das Wohlergehen der Vorfahren zu ihren Kindern und Enkeln entstanden. Sie auszuziehen wird nur kurzfristig eine Veränderung mit sich bringen.
Es braucht das Gespräch.
Es braucht Dankbarkeit für ihre Fürsorge.
Es braucht anzuerkennen, wie sehr sie damals litten unter Demütigungen und zugefügtem Schaden.
Es braucht die Bitte im die Freigabe.
Es braucht die glaubwürdige Zusicherung, dass wir unser Leben selbst händeln können.
dass wir ihre Sorgen berücksichtigen, ihren Schmerz und das, was ihnen angetan worden war, damals, würdigen und anerkennen, wie sehr sie beschämt worden waren.
Es braucht schamanisches Wirken von jemanden, der um die unsichtbaren Netzwerke weiß und zwischen dem Vorfahren und dem Kunden vermitteln kann.
Kennst du das?
In einen Wattebausch eingehüllt werden.
In einer Glasglocke leben.
Überbehütet sein.
Nichts zugetraut bekommen.
Bevormundet fühlen. Kontrolliert. Fremdbestimmt.
Das Gefühl haben in einem Gefängnis eingeschlossen zu sein.
Auf der Flucht zu sein. Vor was? Das ist unbekannt.
Auf der Flucht sein, immer weg "müssen" aus dem inneren Drang heraus, aus den beengten Strukturen wegzukommen. Wohin geht es? So lange die unsichtbaren Schutznetze um uns herum existieren, solange unsere Vorfahren sich noch Sorgen machen, wird es weiter gehen wie "schon immer".
Da wir unter dem Schutz, unter der Schutzglocke, eines Vorfahren stehen, gibt es nur einen Weg: Das Gespräch mit ihm suchen. In der multidimensionalen Welt der sichtbaren und unsichtbaren Bereiche ist es auf schamanischer Ebene möglich den Kontakt herzustellen.
Die liebenden Ahnen möchten uns, ihre Nachkommen, vor Gefahren schützen, denen sie selbst einst ausgesetzt gewesen waren. Leider bewahrt uns dies auch vor der Fülle des Lebens. Wir können unser Leben nicht genießen. Aufgrund ihrer Vorsichtsmaßnahmen geraten wir leider immer wieder in ähnliche Konstellationen, wie sie einst. Wir leiden, werden beschämt, werden beschuldigt, ausgegrenzt, hintergangen und was es auch immer alles so gibt, was Menschen angetan werden kann.
Dabei sollten ihre Schutztechniken uns ein schönes Leben bescheren. Ein Leben, wonach sie sich so sehr sehnten, weil sie es nicht gehabt hatten. Ihre Sehnsucht ist in uns. Wir versuchen sie zu stillen. Vergebliche Liebesmüh´. Es ist ein Fass ohne Boden. Was wir auch hinein füllen. Es füllt sich nicht. Wie auch.
Die Kinder schützen wird von einer Generation zur nächsten weiter gegeben.
Unbemerkt.
Bemerkt.
Wie ferngesteuert die eigenen Kinder schützen.
Der Schutz äußert sich in Bevormundung, dominanten Erziehungsmaßnahmen, Manipulation, Kontrolle, übertriebene Vorsichtsmaßnahmen. Dies geschieht bei den Persönlichkeitsmerkmalen und Interessen, die denen wir der Ur-Ahnin, dem Ur-Ahnen, ähneln. Rigoros werden diese Eigenschaften bekämpft. Das Ergebnis sind aufmüpfige und unselbständige Kinder, die von einer Katastrophe in das nächste Donnerwetter gelangen.
Was nun?
Ratlosigkeit.
Was hilft uns als Betroffene?
Eine wohlgesonnene Haltung einnehmen zu den uns unangenehmen Marotten unserer Kinder. Es könnte sein, dass sich dahinter ihre Begabungen verbergen. Es könnte sein, dass das, wovor wir unsere Kinder schützen wollen, in Wahrheit große Talente sind. Talente sind uns gegeben, damit sie gelebt, mit anderen geteilt und vermehrt werden.
Ich bitte dich, lieber Leser:
Schaue einmal genauer hin, wenn du dich "vom Leben betrogen" fühlst. Vielleicht liegt über dir der Zauber eines wohlgemeinten Schutzes? Vielleicht waren deine Eltern und deine Großeltern und ihre Eltern schon seit mehreren Generationen in einem ähnlichen Dilemma, wie du dich in deinem Leben befindest?
Mit dem Vorfahren den Kontakt suchen, funktioniert auch ohne schamanische Intervention. Mit meiner schamanischen Begleitung bist du nicht alleine im Aufspüren solcher Ahnenwünsche. Manchmal braucht es eine andere Person, die die Angst nimmt und Mut und Vertrauen vermittelt.
co Michaela Aust
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